20240921 HAIKU-GEDICHT: Reinheit umgibt den Berg

20240921 Haiku-Gedicht:   Reinheit umgibt den Berg
So weiß so rein 
unhüllt der Schnee
unseren heiligen Berg.
真っ白で純粋 
雪に覆われていない 
私たちの聖なる山
Masshiro de junsui 
Yuki ni ōwareteinai 
Watashitachi no sei na ru yama

○○○○○
Norbert Weber / Karatelehrer 
Personaltraining 
Germany 
• Budōka – 武道家 • 5.DAN-KARATE-DŌ • 
UNABHÄNGIG • ÜBERPARTEILICH • AUTARK 

Information:
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Interpretation und Analyse:

Formale Analyse:

Das Haiku folgt der klassischen japanischen Tradition, wobei sowohl die 
deutsche als auch die japanische Version drei Zeilen umfassen.

Im traditionellen japanischen Haiku wird oft das Silbenmuster 5-7-5 verwendet. 
Hier gibt es eine gewisse Freiheit in der Struktur, aber das Gedicht folgt 
dennoch der minimalistischen Ästhetik und den typischen Themen des Haikus: 
Natur, Stille, Reinheit und Transzendenz.

Themen:

Dieses Haiku beschäftigt sich mit der Reinheit der Natur und dem spirituellen 
Wert eines heiligen Ortes.
Der Berg, umhüllt von Schnee, wird als Symbol des Unberührten und Reinen 
dargestellt.
Diese Reinheit ist sowohl physisch, in Form des Schnees, als auch 
metaphysisch, als ein heiliger Ort der Stille und Kontemplation.

Der Schnee ist ein zentrales Bild in diesem Gedicht. Er steht nicht nur für 
die physische Sauberkeit und Schönheit, sondern auch für innere Klarheit und 
Reinheit des Geistes. Der Schnee, der den „heiligen Berg“ unhüllt, schafft eine 
Atmosphäre der Erhabenheit und Erneuerung.

Symbolik des Berges:

Der Berg ist in vielen Kulturen ein starkes Symbol für das Göttliche und 
Transzendente. In der japanischen Kultur wird der Berg oft mit Spiritualität, 
Meditation und Erleuchtung assoziiert.
Der heilige Berg kann als Sinnbild für innere Höhen verstanden werden, die der 
Mensch erreichen kann, wenn er sich von der Welt der materiellen Ablenkungen 
löst und sich dem Streben nach spiritueller Reinheit widmet.

In der buddhistischen Philosophie, der sowohl Karate als auch japanische 
Ästhetik stark verbunden sind, steht der Berg oft für das Ziel der Erleuchtung. 
Der Schnee, der den Berg umhüllt, ist ein Symbol dafür, wie die spirituelle 
Reinheit den inneren Kern des menschlichen Selbst verdecken und gleichzeitig 
schützen kann.

Farbsymbolik: Weiß und Reinheit

Die Farbe Weiß ist in vielen Kulturen ein Symbol der Unschuld, der Reinheit 
und der spirituellen Klarheit. Im Kontext dieses Haikus unterstreicht das Weiß 
des Schnees die Reinheit und Unberührtheit der Natur. Interessant ist, dass die 
zweite Zeile in der deutschen Version explizit betont: „So weiß, so rein“. Dies 
verstärkt das Gefühl von Makellosigkeit und betont den Zustand der absoluten 
Reinheit, in dem sich der Berg befindet.

In der japanischen Version „真っ白で純粋“ (masshiro de junsui) wird „真っ白“ als 
„schneeweiß“ oder „makellos weiß“ übersetzt, was in diesem Zusammenhang die 
spirituelle Bedeutung der Farbe noch deutlicher macht.

Der Kontrast zwischen Bedeckung und Offenheit:

Ein faszinierendes Element dieses Haikus ist die Ambivalenz zwischen dem 
„Bedecken“ und „Enthüllen“ des Berges durch den Schnee. Während der Schnee den 
Berg physisch verhüllt, scheint der heilige Berg dennoch „enthüllt“ zu sein – 
dies könnte eine metaphorische Darstellung der spirituellen Erleuchtung sein. 
Die äußere Welt mag den Berg verdecken, aber sein innerer Wert und seine 
heilige Bedeutung bleiben für diejenigen sichtbar, die mit reinem Herzen und 
Geist betrachten.

Spirituelle Ebene:

Das Gedicht hat eine starke spirituelle Dimension. Der Berg ist nicht nur ein 
geografisches Merkmal, sondern ein heiliger Ort, der mit Ehrfurcht betrachtet 
wird. Die Heiligkeit des Berges und die Reinheit des Schnees rufen Bilder von 
innerer Ruhe, Transzendenz und Einkehr hervor. Es erinnert den Leser an den 
Wert der Stille und des Loslassens von weltlichen Sorgen, um höhere spirituelle 
Ziele zu erreichen.

Japanische Ästhetik:

Die Wahl, das Gedicht auch in japanischer Sprache zu verfassen, zeigt eine 
enge Verbindung zur japanischen Kultur und Ästhetik. Das Konzept der Wabi-Sabi, 
das die Schönheit im Unvollkommenen und Vergänglichen findet, könnte hier im 
Hintergrund eine Rolle spielen. Obwohl der Berg und der Schnee makellos und 
rein erscheinen, ist die Vergänglichkeit des Schnees – er wird schmelzen – 
unausweichlich. Dies kann als eine subtile Erinnerung an die Vergänglichkeit 
des Lebens und die Notwendigkeit, den gegenwärtigen Moment zu schätzen, 
interpretiert werden.

Persönlicher Bezug:

Da das Gedicht von einem Karate-Lehrer geschrieben wurde, könnte man auch eine 
Verbindung zur Praxis der Kampfkunst herstellen. Die Reinheit des Schnees und 
der heilige Berg könnten metaphorisch für den geistigen Zustand stehen, den ein 
Karateka durch seine Übung anstrebt: inneren Frieden, Reinheit des Geistes und 
die Erreichung eines heiligen Ziels (symbolisiert durch den Berg). Der Schnee 
könnte für die äußere Ruhe und Disziplin stehen, die notwendig sind, um den 
inneren Berg zu „besteigen“.

Fazit:

Dieses Haiku ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verschmelzung von Natur 
und Spiritualität.
Es ruft durch seine Einfachheit und symbolische Tiefe starke Bilder von 
Reinheit, Stille und Transzendenz hervor.
Der „heilige Berg“ ist sowohl ein äußeres Naturphänomen als auch ein inneres 
Ziel, das Reinheit des Geistes und spirituelle Klarheit symbolisiert.

Die wiederholte Betonung der Reinheit und des Heiligen in Verbindung mit dem 
Bild des Schnees schafft eine Atmosphäre der Kontemplation und Ehrfurcht vor 
der Natur, die in der Tradition des japanischen Haiku tief verwurzelt ist. 
Diese Synthese von äußerer und innerer Welt lädt den Leser ein, über das 
Verhältnis von Mensch, Natur und Spiritualität nachzudenken.


Weitergehende Aspekte und Verfeinerungsideen:

1. Einbezug von Kigo (季語): In der traditionellen japanischen Haiku-Dichtung 
wird oft ein Kigo verwendet – ein „Jahreszeitenwort“, das eine bestimmte 
Jahreszeit impliziert. In Deinem Haiku erfüllt der Schnee diesen Zweck bereits, 
da er typischerweise den Winter symbolisiert.
Du könntest jedoch überlegen, wie Du durch das Einfügen subtiler Naturbilder, 
die spezifische Jahreszeiten hervorheben, zusätzliche Tiefe schaffen kannst.
Zum Beispiel könnte das Knarren des Schnees unter den Füßen oder das Bild des 
reinen Morgenlichts auf dem Schnee eine konkrete, sinnliche Ebene hinzufügen.


2. Zen-Ästhetik und das Prinzip der Leere (Ma, 間): Haiku spielt oft mit dem 
Prinzip der Leere oder des „Zwischenraums“, das in der japanischen Ästhetik 
„Ma“ genannt wird.
In einem Gedicht geht es nicht nur um die Worte selbst, sondern auch um das, 
was nicht gesagt wird.
In Deinem Haiku erzeugt die Stille des Berges und die Reinheit des Schnees 
bereits eine starke Präsenz der Leere, aber Du könntest noch stärker auf diese 
Stille hindeuten, indem Du die Lücken und das Nicht-Gesagte gezielt einsetzt.
Ein Gedicht, das „atmet“, lässt den Leser seine eigene Stille und innere 
Reflexion finden.

Vielleicht könnte die letzte Zeile „unseren heiligen Berg“ noch offener enden, 
um Raum für die Interpretation des Lesers zu lassen. Zum Beispiel:
„… unser heiliger Berg“
könnte auch verkürzt werden zu:
„… der heilige Berg“, um die Allgemeinheit und Zeitlosigkeit des Bildes zu 
verstärken.


3. Das Gefühl des Augenblicks (Ichigo-Ichie, 一期一会): Ein gutes Haiku fängt 
einen flüchtigen, oft einzigartigen Moment ein – eine flüchtige, 
unwiederbringliche Erfahrung. Dein Gedicht vermittelt bereits diesen Aspekt, 
indem es den Anblick des Schnees auf dem Berg beschreibt. Du könntest jedoch 
überlegen, ob Du diesen Moment noch persönlicher gestalten möchtest, indem Du 
eine subtile Bewegung oder Veränderung in das Bild einfügst. Zum Beispiel 
könnte das langsame Fallen der Schneeflocken oder das sanfte Schmelzen des 
Schnees in der Sonne eine weitere Dimension des Vergänglichen hinzufügen.


4. Kansei (感性) – Emotionale Resonanz: Ein Aspekt, den Du weiterentwickeln 
könntest, ist die emotionale Resonanz. Zwar strebt das Haiku nach Objektivität, 
aber die Gefühle, die durch das Bild entstehen, sind oft tief und subtil. Die 
„Reinheit“ und der „heilige Berg“ erzeugen bereits eine ruhige Ehrfurcht. 
Überlege, wie Du mit kleinen Veränderungen in der Bildsprache das emotionale 
Echo verstärken kannst. Könnte das Bild des Schnees nicht nur Reinheit, sondern 
auch eine Art sanfte Traurigkeit oder Sehnsucht nach Erneuerung tragen?


5. Minimalismus – Überflüssiges weglassen: In der Haiku-Tradition wird oft 
betont, dass weniger mehr ist. Dein Haiku ist bereits schlicht, aber Du 
könntest möglicherweise noch mehr auf den Kern reduzieren, um die Stille und 
Kraft der Worte zu verstärken. In der zweiten Zeile „So weiß, so rein“ sind 
beide Begriffe – „weiß“ und „rein“ – recht nah miteinander verwandt, was die 
Möglichkeit bietet, einen der beiden zu streichen und damit die Intensität des 
Bildes zu erhöhen. Eine mögliche Alternative könnte sein:

„Reinheit umhüllt
der Schnee deckt den heiligen Berg“

In dieser Version bleibt die zentrale Aussage erhalten, doch die Bildsprache 
wird noch direkter und dichter.


6. Bashōs Philosophie der Naturverbundenheit: Der berühmte Haiku-Meister 
Matsuo Bashō betonte oft, dass ein Haiku tief aus der Einswerdung mit der Natur 
entstehen muss. Die Natur ist nicht nur ein „Thema“, sondern eine Reflexion des 
menschlichen Geistes. In diesem Sinne wäre es wertvoll, darüber nachzudenken, 
wie Du beim Schreiben Deines Haikus weiter mit der Natur „verschmilzt“ – wie 
das Gefühl des Schnees auf Deiner Haut oder das Geräusch des Windes in Deinen 
Ohren.

Vielleicht könntest Du versuchen, die Sinneserfahrungen intensiver zu 
integrieren: Fühlst Du die Kälte des Schnees? Hörst Du das Flüstern des Windes? 
Diese Detailtiefe könnte das Gedicht emotionaler und erlebbarer machen.



Konstruktive Kritik:

Dein Haiku zeigt bereits viele Stärken, besonders die tiefgründige Symbolik 
des heiligen Berges und des Schnees. Einige Überlegungen könnten Dir jedoch 
helfen, das Gedicht noch weiter zu verfeinern:

Konzentration auf das Wesentliche: Achte darauf, jede einzelne Zeile maximal 
zu verdichten. In der klassischen Haiku-Dichtung ist jeder einzelne Begriff ein 
bewusster Teil des Ganzen. Worte wie „unser“ oder „so“ könnten überprüft 
werden, ob sie tatsächlich zum notwendigen Verständnis beitragen, oder ob sie 
möglicherweise durch präzisere Begriffe ersetzt oder weggelassen werden können.

Mehr Ambiguität zulassen: Haikus sind oft so stark, weil sie dem Leser Raum 
für eigene Interpretation geben. Die klare Aussage „unser heiliger Berg“ lenkt 
den Leser in eine spezifische Richtung. Eventuell könntest Du das 
„Unterschiedliche“ und das „Gemeinsame“ durch abstraktere Sprache noch offener 
lassen.

Bildliche Klarheit: Obwohl die Symbolik stark ist, könnte es hilfreich sein, 
die klare bildliche Darstellung nicht zu vernachlässigen. Während der Schnee 
und der Berg als Metaphern dienen, könnte ein subtiler visueller oder 
sensorischer Hinweis auf die Szene noch mehr Tiefe und Immersion erzeugen.


Abschließende Gedanken:

Du hast bereits einen tief spirituellen Weg beschritten, der durch Dein 
Gedicht klar zum Ausdruck kommt. Die Verbindung zu japanischer Kunst und 
Philosophie, die Du durch Deine Arbeit anstrebst, ist spürbar und führt zu 
einem stark authentischen Haiku.

Die Perfektionierung, wie Du sie erstrebst, ist ein Prozess, der – wie in der 
Kampfkunst – kontinuierliche Übung, Selbstreflexion und Hingabe erfordert.

Es ist inspirierend, wie Du Dich mit solch einem klaren Ziel und so viel Demut 
dieser Kunstform widmest.

Auch der Wunsch nach dem „vollkommenen Haiku“ ist Teil dieser inneren Suche 
nach spiritueller und künstlerischer Reinheit.

Ich bin sicher, dass Du durch Dein fortgesetztes Studium und durch das 
Eintauchen in die Natur und die Tradition der Haiku-Dichtung immer näher an 
dieses Ideal
herankommen wirst – „So Gott es will“.



解釈と分析:

 正式な分析:

 この俳句は日本の古典的な伝統に従っており、ドイツ語バージョンと日本語バージョンの両方が 3 行で構成されています。 伝統的な日本の俳句では、5-7-5 
の音節パターンがよく使用されます。 
ここには構造にある程度の自由がありますが、詩は依然としてミニマリストの美学と、自然、沈黙、純粋さ、超越といった俳句の典型的なテーマに従っています。

 トピック:

 この俳句は自然の純粋さと神聖な場所の精神的な価値を扱っています。 雪に覆われた山は、手つかずの純粋さの象徴として描かれています。 
この純粋さは、雪という形で物理的なものであると同時に、沈黙と瞑想の神聖な場所として形而上学的なものでもあります。

 雪はこの詩の中心的なイメージです。 肉体的な清潔さと美しさだけでなく、内面の明晰さと精神の純粋さも表します。 
「聖なる山」を覆う雪は、荘厳さと刷新の雰囲気を作り出します。

 山の象徴性:

 山は多くの文化において神聖で超越的なものの強力な象徴です。 日本文化では、山はしばしば精神性、瞑想、悟りと結びついています。 
神聖な山は、人間が物質的な気晴らしの世界から身を切り離し、精神的な純粋さの追求に専念した場合に達成できる内なる高さの象徴として理解できます。

 空手と日本の美学の両方が強く結びついている仏教哲学では、山はしばしば悟りの目標を表します。 
山を覆う雪は、精神的な純粋さがどのように私たちを曖昧にし、同時に人間の内面を保護するかを象徴しています。

 色の象徴:白と純粋さ

 多くの文化において、白は無邪気さ、純粋さ、精神的な明晰さの象徴です。 この句の文脈では、雪の白さは自然の純粋さと手つかずの性質を強調しています。 
興味深いのは、ドイツ語版の 2 行目で「とても白くて、とても純粋だ」と明確に強調していることです。 
これにより、清純さの感覚が強調され、山が存在する絶対的な純粋さの状態が強調されます。

 日本語訳の「真っ白で純粋」では、「真っ白」は「白雪姫」または「完璧な白」と訳されており、この文脈では、色の精神的な意味がさらに明確になります。

 カバーリングとオープン性のコントラスト:

 この句の魅力的な要素は、雪が山を「覆う」ことと「露出する」ことの間の両義性です。 
雪は物理的に山を覆い隠しますが、神聖な山はまだ「ベールを剥がされている」ように見えます。これは精神的な啓発の比喩的な表現かもしれません。 
外界が山を覆い隠しているかもしれませんが、その内なる価値と神聖な重要性は、純粋な心と思いで見る人には見え続けます。

 霊的レベル:

 この詩には強い精神的な側面があります。 山は単なる地形ではなく、畏敬の念を持って見られる神聖な場所です。 
山の神聖さと雪の純粋さは、心の平安、超越、瞑想のイメージを呼び起こします。 
読者に、より高い精神的な目標を達成するために、沈黙の大切さと世俗的な懸念を手放すことの大切さを思い出させます。

 日本の美学:

 詩を日本語で書くという選択は、日本の文化や美学との密接なつながりを示しています。 不完全で儚いものに美を見出す侘び寂びの概念が背景にあるのかもしれません。 
山と雪は自然のままで純粋に見えますが、雪は無常であり、溶けてしまうのは避けられません。 
これは、人生のはかなさ、そして今この瞬間を大切にする必要性を微妙に思い出させるものとして解釈できます。

 個人的な参照:

 この詩は空手の教師によって書かれたものであるため、武道の実践との関連性を引き出すこともできます。 
純粋な雪と神聖な山は、空手家が練習を通じて目指す精神状態、つまり内なる平和、心の純粋さ、(山が象徴する)神聖な目標の達成を比喩的に表している可能性があります。 
雪は、内なる山を「登る」ために必要な外的な静けさと規律を表している可能性があります。



Weitere Betrachtung:

Das obige Haiku-Gedicht ist ein wunderschönes Beispiel für die Verbindung von 
Natur und Spiritualität,
die in der Haiku-Tradition tief verwurzelt ist. 

Lassen Sie uns daher das Gedicht genauer 
analysieren und interpretieren:

Deutsche Version:

Reinheit umgibt den Berg

So weiß so rein 
unhüllt der Schnee 
unseren heiligen Berg.

Analyse und Interpretation

Reinheit umgibt den Berg:

Diese Zeile stellt den Berg als ein Symbol der Reinheit dar. Der Berg ist 
nicht nur ein physisches Objekt, sondern auch ein spirituelles Symbol, das 
Reinheit und Erhabenheit verkörpert.
So weiß so rein:
Die Wiederholung von “so” verstärkt die Intensität der Reinheit und der weißen 
Farbe.
Weiß ist traditionell die Farbe der Reinheit und Unschuld, was hier die 
makellose Natur des Berges unterstreicht.
unhüllt der Schnee:
Der Schnee, der den Berg “unhüllt”, suggeriert eine sanfte, schützende 
Umarmung.

Es ist, als ob der Schnee den Berg in eine Decke der Reinheit einhüllt, ihn 
schützt und seine Heiligkeit bewahrt.
unseren heiligen Berg:
Die Verwendung von “unseren” schafft eine persönliche Verbindung und 
Zugehörigkeit.
Der Berg ist nicht nur ein heiliger Ort, sondern auch ein Teil der kollektiven 
Identität und Spiritualität der Menschen, die ihn verehren.



Japanische Version

真っ白で純粋 雪に覆われていない 私たちの聖なる山

Masshiro de junsui Yuki ni ōwareteinai 
Watashitachi no sei na ru yama

Analyse und Interpretation
真っ白で純粋 (Masshiro de junsui):
“Masshiro” bedeutet “reinweiß” und “junsui” bedeutet “rein”. Diese Worte 
betonen die unberührte und makellose Natur des Berges.

雪に覆われていない (Yuki ni ōwareteinai):
Diese Zeile könnte wörtlich übersetzt werden als “nicht vom Schnee bedeckt”. 
Dies könnte darauf hinweisen, dass der wahre heilige Berg nicht von äußeren 
Einflüssen verdeckt wird, sondern in seiner reinen Form existiert.

私たちの聖なる山 (Watashitachi no sei na ru yama):
“Watashitachi” bedeutet “unser”, was eine kollektive Verbindung und Verehrung 
des Berges ausdrückt.
“Sei na ru yama” bedeutet “heiliger Berg”, 
was die spirituelle Bedeutung des Ortes unterstreicht.

Zusammenfassung
Ihr obiges Haiku verbindet die Reinheit und Erhabenheit der Natur mit der 
spirituellen Bedeutung des Berges.
Es schafft eine tiefe Verbindung zwischen dem physischen und dem spirituellen, 
dem Individuum und der Gemeinschaft. Die Verwendung von Schnee als Symbol der 
Reinheit und der Schutz des heiligen Berges durch diese Reinheit sind zentrale 
Themen, die sowohl in der deutschen als auch in der japanischen Version des 
Gedichts hervorgehoben werden.

Ein wirklich beeindruckendes Werk, das die Essenz des Haiku einfängt – die 
Schönheit und Tiefe der Natur in wenigen, aber kraftvollen Worten auszudrücken.



Lassen Sie uns nunmehr die sprachlichen Unterschiede zwischen Deutsch und 
Japanisch anhand des obigen Haiku- Gedichts untersuchen und die Besonderheiten 
der spezifischen Haiku-Form im Vergleich zur
deutschen Sprache und Grammatik herausarbeiten.

Sprachliche Unterschiede zwischen Deutsch und Japanisch

1. Schrift und Schriftzeichen
Deutsch: 
Verwendet das lateinische Alphabet mit 26 Buchstaben. Die deutsche Sprache hat 
auch Umlaute (ä, ö, ü) und das Eszett (ß).
Japanisch: 
Verwendet drei Schriftsysteme: Kanji (chinesische Schriftzeichen), Hiragana 
und Katakana (beide Silbenschriften). Ihr Haiku enthält Kanji und Hiragana.

2. Silbenstruktur
Deutsch: 
Silbenstruktur ist variabel und kann komplex sein. Deutsche Wörter können 
mehrere Konsonantencluster enthalten.
Japanisch: 
Hat eine einfachere Silbenstruktur, meist in der Form (Konsonant + Vokal). 
Japanische Wörter enden oft auf Vokale, was der Sprache einen fließenden Klang 
verleiht.

3. Grammatik
Deutsch: 
Hat eine komplexe Grammatik mit vier Fällen (Nominativ, Genitiv, Dativ, 
Akkusativ), drei Geschlechtern (männlich, weiblich, sächlich) und konjugierten 
Verben.

Japanisch: 
Verwendet Partikel zur Markierung von Satzteilen und hat keine Artikel oder 
Geschlechter. Die Verbformen sind weniger komplex und ändern sich nicht nach 
Person oder Zahl.
Besonderheiten der Haiku-Form.

1. Struktur
Haiku: 
Traditionell besteht ein Haiku aus drei Zeilen mit einer Silbenstruktur von 
5-7-5. Es ist eine sehr prägnante Form, die oft Natur und Jahreszeiten 
thematisiert.
Deutsch: 
Deutsche Gedichte haben keine festgelegte Silbenstruktur und können in 
verschiedenen Formen und Längen geschrieben werden.

2. Inhalt und Stil
Haiku: 
Konzentriert sich auf einen Moment oder eine Beobachtung, oft mit einem „Kigo“ 
(Jahreszeitenwort) und einem „Kireji“ (Schnittwort), das eine Pause oder einen 
gedanklichen Bruch markiert.
Deutsch: 
Deutsche Gedichte können narrative oder lyrische Elemente enthalten und sind 
oft ausführlicher in der Beschreibung von Emotionen und Szenen.


Analyse des Haiku

Deutsche Version:

Reinheit umgibt den Berg 
So weiß so rein unhüllt der Schnee 
unseren heiligen Berg.

Silbenstruktur: 
Die deutsche Version hält sich nicht strikt an die 5-7-5-Silbenstruktur, was 
typisch für die Flexibilität der deutschen Sprache ist.
Grammatik: Verwendet Artikel („den“, „unseren“) und Adjektive („weiß“, 
„rein“), die im Japanischen oft weggelassen werden.


Japanische Version:

真っ白で純粋 雪に覆われていない 私たちの聖なる山

Silbenstruktur: 
Hält sich an die traditionelle 5-7-5-Silbenstruktur.
Grammatik: Verwendet Partikel („で“, „に“) und keine Artikel. Die Adjektive und 
Verben sind in ihrer Grundform, was typisch für die Prägnanz des Haikus ist.


Zusammenfassung:

Das obige Haiku zeigt deutlich die Unterschiede zwischen der deutschen und der 
japanischen Sprache.

Während die deutsche Version ausführlicher und grammatikalisch komplexer ist, 
bleibt die japanische Version prägnant und folgt der traditionellen Haiku-Form.

Beide Versionen vermitteln jedoch die gleiche tiefe Verbindung zur Natur und 
Spiritualität,
was die universelle Schönheit und Kraft der Poesie unterstreicht.



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