20240511 HAIKU-GEDICHT: Ikken hissatsu
20240511 Haiku-Gedicht: Ikken hissatsu
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Die tödlichen Hand schwebt
lautlos in das Ziel
Der Geist ist leer
©️Norbert Weber / Karatelehrer
• Budōka - 武道家 • 5.DAN-KARATE-DŌ •
致命的な手が
静かに標的の中へ
心は空っぽ
Chimeiteki na te ga
Shizuka ni hyōteki no naka e
Kokoro wa karappo
Ikken hissatsu
(japanisch: 拳必殺 mit nur einem Schlag töten)
ist ein Ideal des japanischen
KarateDo (auch Tōde genannt).
Ziel ist es, durch jahrelanges hartes Training Körper und Geist so zu
entwickeln,
dass es dem Kämpfer möglich wurde,
im entscheidenden Augenblick finaleTreffer zu lenken,
um somit den Kampf zu bestehen.
Der finale Rettungsschlag eines Karateka
ist heute die letzte Option für den Notfall.
Voraussetzung ist allerdings
mindestens 10 Jahre knüppelhartes japanisches Training....
Analyse und Interpretation
Das Haiku von Norbert Weber reflektiert die tiefgreifende japanische
Philosophie des traditionellen
Karate-Dō, wie es von seinen zutiefst klassischen Wurzeln in Japan geprägt ist.
Die "tödlichen Hand" symbolisiert die Fähigkeit des Karateka, wenn nötig, mit
einem einzigen Schlag zu handeln, und einen Kampf gegen einen oder mehreren
Feinden für sich zu entscheiden.
Eine Fertigkeit, die nur durch jahrelanges
- mindestens 10 Jahre -
hartes Training entwickelt werden kann.
Die Stille und Leere des Geistes repräsentieren die vollkommene
Ruhe und Klarheit,
die unbedingt erforderlich sind,
um im entscheidenden Moment zielgerichtet und präzise zu handeln.
Die Betonung auf japanische Tradition und die Kritik am heutigen
karatesportlichen Fokus unterstreichen den Wert der
alten Weisheit und den Respekt vor den
Lehren der japanischen Meister.
Obwohl Haikus traditionell eine zutiefst japanische Dichtform sind,
können sie in anderen Sprachen, einschließlich Deutsch,
geschrieben werden.
Der Schlüssel liegt darin, die grundlegenden Prinzipien und Eigenschaften der
Haiku-Dichtung zu verstehen und sie entsprechend anzupassen.
Haikus zeichnen sich durch ihre Kürze, Einfachheit und den Fokus auf Natur
oder alltägliche Momente aus.
In der japanischen Tradition besteht ein Haiku aus drei Zeilen mit der
Silbenstruktur 5-7-5, was bedeutet,
dass die erste Zeile fünf Silben,
die zweite sieben und die dritte wiederum fünf Silben haben soll.
In der deutschen Sprache kann die Silbenzählung leicht variieren, da die Länge
der Wörter unterschiedlich sein kann.
Daher ist es wichtiger, die Essenz des Haikus zu bewahren und die Kürze
beizubehalten.
Viele moderne deutschsprachige
Haikus folgen nicht streng der 5-7-5-Silbenstruktur, sondern konzentrieren
sich eher auf die Einfachheit und den Moment.
Es ist auch wichtig zu beachten,
dass Haikus oft einen kireji (Schnittwort oder -zeichen) enthalten, der eine
Art thematischen oder rhythmischen Bruch zwischen den Zeilen darstellt.
Insgesamt ist es also durchaus möglich, Haikus auf Deutsch zu schreiben,
solange man die Grundprinzipien der Dichtform respektiert und sich auf Kürze,
Einfachheit und den Moment konzentriert.
LG
Norbert Weber
Karatelehrer